2024: Nach 2 Jahren Probezeit darf ich mich jetzt offiziell Teil der Schmalfelder Jägerschaft nennen und freue mich riesig auf die kommenden Jahre in diesem von Kameradschaft geprägten Jagdverein.
Wölfe im Revier....
Schon seit 2019 zieht in und um Schmalfeld mal der ein oder andere Wolf umher. Bisher machte er/sie nie belegbare Schäden am Nutzvieh bei uns im Ort, doch im Winter 2022 griff ein Wolf eine Schafherde direkt am Schmalfelder Ortsrand an und das finde ich persönlich dann schon bedenklich. Warum traut sich der Wolf so dicht (100m vom Haus) an die Schafe und wie sicher ist man als Hundeführer oder Spaziergänger mit Kleinkind zum Beispiel in der Dämmerung?
Am Verhalten des Wildes merken wir schon relativ deutlich, wie nahe ein Wolf gerade agiert. Und beim Abfährten (Spuren lesen) der Ackerflächen findet man auch hin und wieder vermeintliche Trittsiegel ( Fußabdrücke) vom Wolf. Es ist ja schön, dass sich die Natur ihren Raum zurück erobert, aber welchen Preis werden wir dafür zahlen müssen? Ich bin jedenfalls sehr skeptisch...
Edit 2023 gab es die ersten offiziellen Wolfswelpen im Segeberger Forst und unter der Hand wird von insgesamt 11 Wölfen gesprochen...
Seit meinem dritten Jagdjahr darf ich im Schmalfelder Jagdverein tätig sein. Ich habe sehr viel Erkundungsgänge mit Kamera gemacht, um das gesehene Wild auch wieder erkennen zu können. So manche Stunde habe ich im Knick auf einem Dreibein verbracht, einfach um zu gucken, wer das so kommt!
Kitzsuche
In diesem Frühjahr war ich viele, viele Morgenstunden mit der Schmalfelder Jägerschaft und einer Reihe von helfenden Dorfbewohnern unterwegs. Mit Hilfe einer Drohne (ausgestattet mit Wärmebildkamera) haben wir einige 100 ha Grünland abgesucht und Kitze herausgetragen, damit sie nicht während der Mahd verletzt werden. Jeder Einsatz besteht aus einem Drohnenteam mit 2-3 Leuten sowie 2-3 Läuferteams ausgestattet mit Tragetaschen und einem Kescher. Die Läuferteams bilden eine Kette während die Drohne systematisch die Wiese absucht. Findet die Drohne eine Wärmequelle, bekommen die Läufer über Funk eine Einweisung. Manchmal ist es ein Kitz, dass dann in einer Tragetasche am Feldrand gesichert wird, manchmal ein Gelege, dass gesichert wird, manchmal aber auch nur ein leeres Bettchen.
Häufig sind wir morgens um 3 oder 4 Uhr schon gestartet, haben an Spitzentagen 120ha abgelaufen und eine ganze Reihe von Kitzen retten können, aber auch einige Eier mitgenommen und in eine Brutmaschine gelegt.
Ich bin wirklich fasziniert, von dem Ehrgeiz und der Beharrlichkeit, mit der hier jede Wiese gesichert wird und wie gut die Stimmung dabei ist, obwohl so mancher Gummistiefel voller Wasser stand ;-)
Hut ab! Im nächsten Jahr bin ich sehr gerne wieder dabei!
Mein zweites Jagdjahr starte ich "Revierlos", was aber tatsächlich gar nicht ganz so schlimm ist, denn die Hundeausbildung braucht schon recht viel Zeit!
Ab August durfte ich aber einen Bock und Raubwild im Schmalfelder Revier strecken.
nach getaner Revierarbeit wird man häufig mit tollen Bildern belohnt, hier ein Sonnenuntergang über den Maisstoppeln
Diese Kanzel ist eine meiner Lieblingskanzeln , hier vor dem Anstrich und nach getaner Arbeit :-)
Hier hat man wunderbaren Blick über eine Wiese zum angrenzenden Moor. Viele schöne Sonnenuntergänge habe ich hier schon beobachtet.
Arbeiten im Herbst, die auch zum Jägerdasein gehören ...
Flächen, die im Herbst zur Abwehr von Wildschaden mit E-Draht eingezäunt worden sind, müssen jetzt wieder vom Zaun befreit werden. Auf den Bildern sieht man nur ein Bruchteil der Flächen und ebenso ein kleiner Bruchteil des Materials...
Eine mühsame Arbeit, die aber wichtig ist, denn immer wieder passiert es, dass sich.Wild in vergessenen Litzen und Drähten verheddert und qualvoll verendet.
So schön ist der Herbst!
24.09.2020 Jagd ohne Hund ist Schund...
Jaja, oft genug gehört habe ich diesen Satz ja... Gestern durfte ich mir nun meine neue Jagdkameradin ansehen, Dorle, so wird sie heißen. Sie muss jetzt noch eine ganze Weile wachsen und danach sehr sehr viel lernen, aber DANN wollen wir viele spannende Geschichten erleben :-)
Juli 2020
Eine spannende Zeit beginnt, ich habe meine Prüfung bestanden und darf in einem wunderbaren Revier am Rande des Segeberger Forstes erste Erfahrungen sammeln. Nein, ich will nicht alles "abballern", was mir vor den Lauf kommt! Mein Hauptschwerpunkt wird die Niederwildhege sein. Aus gutem Grund, denn es macht mich sehr traurig, dass es bei uns im Dorf nur noch sehr, sehr wenige Fasanenhennen gibt und ich das, was mich vor vielen Jahren noch im Frühjahr sehr nervete (Balzrufe des Fasan), heute kaum noch höre....
Rückblick
Ich habe viele Jäger in meinem Umfeld und bin schon "immer" gerne mit gegangen um mir die Natur anzusehen und die Stille im Wald zu genießen. Im Frühjahr 2019 fiel dann der Entschluss, ich will mehr wissen! Gesagt getan, ich meldete mich in der Jagdschule Segeberg an und büffelte ab September 2 Abende die Woche Deutschlands Tierwelt & dessen Krankheiten , Waffenrecht, Jagdrecht, Waffenkunde und Wildbrethygiene. Dazu noch diverse Wochenendtermine, Termine auf dem Schießstand und Lerngruppentreffen. Kurz gesagt, meine Familie kannte mich kaum....